Am 23. Juni 2025 hat das Vera C. Rubin Observatory mit dem Large Synoptic Survey Telescope (LSST) erste Ergebnisse seiner Arbeit präsentiert. Etwa 14 Jahre nach dem ersten Spatenstich geht damit ein einzigartiges Teleskop auf dem Cerro Pachón im Norden Chiles in Betrieb.
Die weltweit beteiligten Forschungsinstitute versprechen sich vom LSST neue Erkenntnisse und bisher nicht mögliche Einblicke in den Kosmos. Dazu zählt die Vermessung schwacher Gravitationslinsen, um Dunkle Energie und Dunkle Materie zu finden. Die Kartografierung der Milchstraße und kleiner Objekte im Sonnensystem, insbesondere erdnaher Asteroiden und Objekte aus dem Kuiper-Gürtel steht dabei ebenso auf dem Plan wie die Beobachtung kurzzeitiger Ereignisse wie Novae und Supernovae sowie die Entdeckung bisher unbekannter Objekte.
Dafür kann das Teleskop mit seinen drei Spiegeln (der Hauptspiegel misst 8,4 Meter) und der weltweit größten Digitalkamera (3,2 Milliarden Pixel) den sichtbaren Nachthimmel in nur drei Tagen kartografieren. Durch permanent wiederholte Aufnahmen lassen sich selbst kleinste Veränderungen in der Position oder Helligkeit von Himmelsobjekten über einen langen Zeitraum analysieren.
Etappen mit VON ARDENNE-Beteiligung
Einen wichtigen Beitrag zu diesem 800 Millionen-US-Dollar-Projekt leistet unsere SKYVA. Die Beschichtungsanlage ist im Erdgeschoss des Gebäudekomplexes integriert. Dorthin gelangen die Spiegel über ein Aufzugsystem, um in regelmäßigen Abständen mit einer hochreflektierenden Schicht für optimale Himmelsbeobachtung versehen zu werden.
Für VON ARDENNE begann das Projekt vor über zehn Jahren mit der Ausschreibung des Beschichtungssystems durch die Betreibergesellschaft des Telekops. Nachdem wir uns gegen namhafte Mitbewerber durchgesetzt hatten, erhielten wir im Jahr 2016 den Auftrag. Nach intensiver Konstruktions- und Entwicklungsarbeit konnte die fertiggestellte SKYVA im August 2018 von Deutschland nach Chile verschifft werden, wo sie im Oktober 2018 ankam und ab November installiert wurde. Schon im Juli 2019 hat sich unsere Beschichtungsanlage mit der erfolgreichen Beschichtung des Sekundärspiegels M2 beweisen können. Die weltweite Corona-Pandemie verzögerte das Projekt erheblich. Im April 2024 konnte schließlich auch der Primär- und Tertiärspiegel (M1 und M3) beschichtet werden.
In den folgenden Monaten wurde das Teleskop fertiggestellt, kalibriert, zahlreichen Tests unterzogen, um nun astronomische Spitzenforschung zu ermöglichen. Derzeit stehen noch Restarbeiten an, die noch im Jahr 2025 abgeschlossen sein sollen.
Wir freuen uns sehr, Teil dieses einzigartigen Projektes zu sein und sind gespannt auf spektakuläre Ergebnisse und Einblicke ins Weltall.